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Rückblick
Spenden von 1998 gut eingesetzt
Vor vier Jahren konnten mit der Aktion "Schweizer Juden helfen Kosovo-Flüchtlingen" 650'000 Franken gesammelt werden. Ein Teil des Geldes wurde unter anderem in eine Schule in Mazedonien investiert.

"Mit Essen wurden die Familien, die aus Kosovo und Serbien nach Mazedonien flüchten konnten, von verschiedenen Hilfsorganisationen versorgt", erinnert sich der Sozialpädagoge Kemal Sadulov an seine Reise nach Mazedonien vor drei Jahren. Er ist auch Präsident des Schweizer Vereins Romano Dialog und sah damals, dass für die Kinder der Roma-Familien, denen die Flucht ins mazedonische Kumanovo gelungen war, vor allem die mazedonischen Sprachkenntnisse fehlten, weil sie in der Familie Romanes sprachen. Deshalb konnten die meisten Mädchen und Buben nicht eingeschult werden. Ausserdem hatten die Flüchtlingsfamilien kein Geld und konnten darum das Schulmaterial nicht bezahlen. Zudem war das mazedonische Schulsystem mit Flüchtlingskindern schlicht überfordert.
Mit der Idee einer Schule, die Kemal Sadulov dort gemeinsam mit der örtlichen Roma-Organisation Drom zu Papier brachte, reiste er zurück in die Schweiz, wo er bald von der Aktion Schweizer Juden helfen Kosovo-Flüchtlingen ein Startkapital von 42'000 Franken erhielt. Damit wurde ein Gebäude gemietet, mit Tischen, Stühlen und Lehrmaterial ausgestattet sowie Lehrpersonen engagiert.
Mittlerweile werden in dem Gebäude zwei Kindergartenklassen während eines Jahres betreut, und die Kinder werden auf die ortsübliche Schule vorbereitet. Nach einer Abschlussprüfung werden sie in eine Regelklasse eingeteilt. Ältere Kinder, zuweilen Fünft- oder Sechstklässler, werden vereinzelt ebenfalls bis zu maximal einem Jahr unterrichtet, bis sie den Eintritt in die öffentliche mazedonische Schule schaffen. Oberstes Ziel für Kemal Sadulov ist, dass "die Kinder die Regelklassen besuchen können".
Die Finanzierung des Aufbaus war durch die Schweizer Spendenaktion gewährleistet. Ausserdem unterstützten die Stiftung Binz 39 und eine spanische Organisation das Projekt, das längst von einem mazedonischen Rom geleitet wird, der dem Verein Romano Dialog regelmässig Bericht erstattet. Heute wird die Schule finanziell von der schweizerischen und der kanadischen Botschaft in Mazedonien getragen.
Die Eltern der rund fünfzig Kinder, die insgesamt in der Schule unterrichtet werden, schätzen die Institution sehr, und die Schule vermittelt und unterstützt sie auch im Kontakt mit der ortsansässigen Bevölkerung. Obwohl die Roma heute nicht mehr verfolgt werden, so berichtet Kemal Sadulov, hätten sie kaum Chancen, ein Arbeit zu bekommen. "Die Ausgrenzung ist subtil und dabei offensichtlich." Die unsichere Situation der Flüchtlingsfamilien zeige sich in allen Gesprächen: "Sie möchten gerne zurück an jene Orte, in denen sie vor der Vertreibung gelebt hatten. Sie verstehen die internationale Politik nicht, haben keinen mazedonischen Pass und sind in einer völlig unklaren Situation. Was mit ihnen geschehen wird, weiss niemand."
Herbert Winter hat die Aktion Schweizer Juden helfen Kosovo-Flüchtlingen 1998 initiiert und damit das Schulprojekt in Kumanovo ermöglicht. Heute sagt er: "Wir erhielten vom Verein Romano Dialog Zwischenberichte. Die Roma-Bevölkerung hat weder Land noch Regierung. Sie gehört zu den Ärmsten der Armen. So haben wir gesehen, dass die Spenden sehr sinnvoll eingesetzt wurden, genau dafür, wofür sie gedacht waren."

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Artikel
von
Vivianne
Berg
in: Tachles,
Zürich,
22.11.2002 ....
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